Der freie Reporter Christian Schweppe hat für seine Reportage über den chaotischen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan für DIE ZEIT den Reporter:innenpreis erhalten. Schweppe habe „mit akribischer Recherche und erzählerischer Kraft“ das volle Ausmaß des Versagens beim Bundeswehrabzug aus Afghanistan gezeigt, teilte die Jury zur Begründung mit. In seinem Text mit dem Titel habe Schweppe Akten in eine mitreißende Geschichte verwandelt, die durch Tempo, Relevanz und journalistisches Handwerk glänze. „Christian Schweppe zeigt in seinem fulminanten Text mit einer unglaublichen Detailtiefe, was freier Journalismus leisten kann“, urteilte die Jury.
Als beste Investigation ausgezeichnet wurde die Recherche zum Hunger in Gaza. Trotz der räumlichen Distanz und ohne vor Ort sein zu können, hätten es die Autorinnen und Autoren Yassin Musharbash, Amrai Coen, Miguel Helm, Luisa Hommerich, Suha Ma’ayeh, Samiha Shafy, Laila Sieber und Vanessa Vu geschafft, die humanitäre Katastrophe greifbar zu machen.
Bestes Interview in ZEIT Verbrechen
Der Preis für das beste Interview ging an Lale Artun und Eva Sudholt, die für ZEIT Verbrechen zwei Zeitzeugen des Paragrafen 175 befragten, der bis 1994 Homosexualität kriminalisierte: einen Richter, der in den Sechzigerjahren Schwule verurteilte und einen Mann, der für seine Homosexualität verurteilt wurde. „In ihrem Interview schonen die Reporterinnen ihre Interviewpartner nicht, fühlen nach, sind aufmerksam. Sie schaffen einen Raum, der selten ist: für Unverhandeltes in unserer Gesellschaft, für Persönliches, für Fragilität“, teilte die Jury mit.
Der Preis für die beste Reportage ging in diesem Jahr an Frauke Hunfeld und Alexander Kauschanski, die für den monatelang in Deutschlands größer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Tegel recherchierten. Ihr Text mache wütend, schrieb die Jury. Gleichzeitig zeigten sie, „wie wir auf Dinge blicken und was recherchierbar ist“.
Den Preis für den besten Podcast erhielten die – und NDR-Reporter Daniel Drepper, Elena Kuch, Nadja Mitzkat und Sebastian Pittelkow für ihren Podcast zu den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Als Newcomerin ausgezeichnet wurde Sophie Sommer, die für die acht Monate lang im Umkreis des Dortmunder Hauptbahnhofs recherchierte, wo Minderjährige seit Jahren zur Prostitution gezwungen werden. Weitere Preise gingen an Journalistinnen und Journalisten vom SWR, der, der und der .