Rostock/Schwerin – Wie sollen Betriebe da die Zukunft meistern?

In Mecklenburg-Vorpommern haben Ausbildungsbetriebe weiterhin erhebliche Schwierigkeiten, ihre angebotenen Lehrstellen zu besetzen.

Dies sei vor allem auf den Mangel an geeigneten Bewerbern zurückzuführen, teilten die Industrie- und Handelskammern in MV mit Blick auf eine Ausbildungsumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) für 2023 mit.

Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt

Demnach konnten 43 Prozent der Ausbildungsbetriebe im Nordosten 2023 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Das seien acht Prozent weniger als 2022, hieß es.

Fehlen von geeigneten Bewerbern

Es sei jedoch noch keine Trendwende. 62 Prozent der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern nannten fehlende geeignete Bewerbungen als Hauptgrund. Das ist sogar ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach Angaben von Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, nahmen in diesem Jahr nach den Sommerferien 4200 Schulabgänger eine Ausbildung in einem IHK-Unternehmen im Nordosten auf.

Doch seien erneut viele Lehrstellen unbesetzt geblieben. „Allein im Kammerbezirk Neubrandenburg sind aktuell noch etwa 1100 Plätze offen. Die Konkurrenz um künftige Fachkräfte ist groß. Auch die Verwaltung rührt kräftig ihre Werbetrommeln“, sagte Haasch. Unternehmen würden daher immer häufiger auch lernschwächeren Bewerbern eine Chance geben und selbst Nachhilfeprogramme organisieren.

Viele Unternehmen bekommen gar keine Bewerbungen

Im Vorjahr hätten 43 Prozent der Betriebe, die ihre Stellen nicht besetzen konnten, erst gar keine Bewerbung erhalten. Das sei besonders besorgniserregend, betonten die Kammern.

Betriebe nutzen falsche Social-Media-Kanäle

Haasch begrüßte, dass der Berufsorientierung an den Schulen inzwischen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde. Wichtig für eine zielgerichtete Berufswahl seien auch Betriebspraktika.

Defizite gebe es noch bei der Nutzung von Social-Media-Kanälen zur Azubi-Werbung. Während die Unternehmen im Land zum Großteil noch bei Facebook unterwegs seien, tummelten sich die jugendlichen Zielgruppen eher auf Tiktok oder bei Youtube. Haasch: „Da fährt man noch kräftig aneinander vorbei.“