Schon wieder! Bei einem erneuten schweren russischen Angriff auf die Ukraine (Stadt Poltawa) kamen offenbar 51 Menschen ums Leben, 271 wurden verletzt. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) mit. Poltawa liegt etwa 110 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt und rund 350 Kilometer südöstlich von Kiew.

Ziel des Angriffs war offenbar ein militärisches Ausbildungszentrum – nach Angaben von Selenskyj wurden jedoch „eine Hochschule und ein benachbartes Krankenhaus“ von zwei Raketen getroffen.

Auf der Online-Plattform X kursieren Videos, die die Zerstörung des Angriffs zeigen sollen.

Der Angriff war offenbar einer der tödlichsten, die russische Streitkräfte seit Beginn des Krieges vor mehr als 900 Tagen am 24. Februar 2022 durchgeführt haben.

„Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört. Menschen fanden sich unter den Trümmern wieder. Viele konnten gerettet werden“, teilte Selenskyj in einem Video mit, das er über seinen Telegram-Kanal und X verbreitete.

Die Raketen schlugen kurz nach dem Luftangriffsalarm ein, als viele Menschen auf dem Weg zu einem Luftschutzbunker waren, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit und bezeichnete den Angriff als „barbarisch“.

25 Menschen aus Trümmern gerettet

Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln.

Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hieß es.

„Alle notwendigen Dienste sind an der Rettungsaktion beteiligt“, fügte er hinzu. Er sagte, er habe „eine umfassende und umgehende Untersuchung“ des Vorfalls angeordnet.

Selenskyj: „Russischer Abschaum“

Selenskyj sagte außerdem: „Der russische Abschaum wird diesen Angriff mit Sicherheit bezahlen. Wir fordern weiterhin alle auf der Welt auf, die die Macht haben, diesen Terror zu stoppen: Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager. Jeder Tag Verzögerung bedeutet leider mehr verlorene Leben!“

Schon am Morgen hatten Behörden russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sowie Tote und Verletzte gemeldet. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Selenskyj am Montagabend Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram.