Die D-Day-Affäre der FDP hat ihr erstes Opfer: Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (48) schmeißt hin!
Djir-Sarai ist Chef der Parteizentrale, nahm an allen maßgeblichen Strategiesitzungen zum Ampel-Aus teil. Doch er will von dem D-Day-Papier nichts gewusst haben: „Es gab kein Papier namens D-Day.“
► In der Partei hieß es deshalb seit Stunden: Djir-Sarai ist nicht zu halten. Er sei das Gesicht „des weiteren Glaubwürdigkeitsverlusts“. Um 11.30 Uhr will sich Djir-Sarai im Genscher-Haus in Berlin äußern.
Nach BILD-Informationen war Djir-Sarai am Donnerstagabend der Rücktritt von mehreren Parteifreunden empfohlen worden. Grund: Falls er das Papier gekannt habe, hätte er es einkassieren und das Durchstechen verhindern müssen. Wenn er das Papier in seinem Haus nicht gekannt habe, dann habe er eben seinen Laden nicht im Griff. Partei-Vize Wolfgang Kubicki (72) zu BILD: „Ich bin entsetzt über das enorme Ausmaß an Dilettantismus!“
► Ebenfalls im Fokus der Kritik: FDP-Geschäftsführer Carsten Reymann (44). Er soll das achtseitige D-Day-Papier verfasst haben. Ihm wird daher eine massive Mitschuld an der Krise angelastet. Auch Reymanns Stuhl wackelt deshalb. „Wer solche Quatsch-Papiere in Auftrag gibt, muss gefeuert werden“, so ein führender Liberaler zu BILD.
Lindner unter Zugzwang
Der Druck auf Lindner wächst auch an der eigenen Basis. In internen FDP-Chats entlädt sich der Frust. Außerdem äußern FDP-Mitglieder die Sorge, an den Wahlkampfständen nun massiv in Bedrängnis zu geraten („wird schwierig, diese Verlogenheit zu erklären“).
► Muss Lindner also auch selbst gehen? Ein Rücktritt gilt bisher als unwahrscheinlich. Begründung u.a.: Der FDP-Chef sei immer noch ein Zugpferd im Wahlkampf.
In Parteikreisen werden auch schon die Namen von Nachfolgern gehandelt. So heißt es, Ex-Justizminister Marco Buschmann (47) könnte als Generalsekretär den Wahlkampf organisieren. Buschmann ist ein ganz enger Vertrauter Lindners, hatte maßgeblichen Anteil am Wiederaufstieg der Partei nach dem Absturz 2013.
Ebenfalls im Gespräch: Johannes Vogel (42) Der FDP-Vize war FDP-Generalsekretär in NRW, hat viel Wahlkampf-Erfahrung. Allerdings gilt das Verhältnis zu Lindner als abgekühlt.