Zart besaitet darf man nicht sein, wenn man bei den ganz Großen mitmischen will … Siemens-Aufsichtsrat Joe Kaeser (67) hat bei Sandra Maischberger (55) mal kurz den Vorhang weggezogen. Dahinter erschienen Tech-Milliardär Elon Musk (53) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (55).

Nächtlicher Anruf von Elon Musk

Über Musk sagte Kaeser: „Um Geld geht es ihm nicht. Geld hat er schon genug. Aber noch nicht Macht. Macht, Einfluss in die politische Sphäre. Das hat er sich jetzt zunächst einmal erkauft.“ Musk, so Kaeser, habe „extreme wirtschaftliche Interessen“, kenne „in seiner Persönlichkeit kein Mittelmaß“ und sei „entweder ein Genie oder einer der perfidesten Menschen auf diesem Planeten.“

Überzeugendstes Beispiel: „In der Nacht ging das Telefon, da schreit mich einer an, ich wusste gar nicht, was ist passiert?“, erinnerte sich Kaeser. Inhalt des wütenden Gesprächs: die Siemens-Automatisierung bei Tesla. Elon Musk: Das sei „alles crap“ (Mist, d.Red.).

Die knallharte Ansage des Tech-Milliardärs: „You better get your ass over here, I wanna see you tomorrow.“ (Schaff deinen Arsch hierher, ich möchte dich morgen sehen.“) Kaeser: „Das ging nicht sehr lange gut, weil er sich gar nicht mehr beruhigen konnte, aber wir hatten dann die Automatisierung bei Tesla doch ganz gut im Griff.“

Robert Habeck sorgt für Donnerwetter-Moment

Über Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) urteilte Kaeser: „Habeck ist empathisch. Er hat eine Ehrlichkeit in der Politik, die man dort selten findet. Er ruft sofort zurück.“

Aber, so der Siemens-Stratege weiter: „Letzten Sonntag war der Bundeswirtschaftsminister in einer Sendung (Caren Miosga, d.Red.) Da sagte er mir, und ich habe das auswendig gelernt: Die Antworten, die wir geben, sind nahe an der Dimension der Wirklichkeit.“

Die Reaktion des Top-Managers: „Da habe ich gedacht: Donnerwetter! Wenn man über die Wirtschaft spricht, dann würde man sich echt wünschen, dass man innerhalb der Dimension der Realität ist, und nicht außerhalb.“ Dafür gab es anhaltenden Beifall.

Eisiges Schweigen im Weißen Haus

Auch über Ex-Kanzlerin Angela Merkel (69, CDU) hatte Kaeser eine Anekdote dabei: „Bei ihrem ersten Besuch im Weißen Haus sagte der US-Präsident (George W. Bush, d. Red.): Du schuldest mir zwei Billionen! Er meinte wegen Nato und so.“

Die Folge: eisiges Schweigen. Der Top-Manager zu Maischberger: „Sie machen sich keine Vorstellung, wie lange 30 Sekunden im Weißen Haus sind, und Sie sitzen daneben. Ganz furchtbar. Die Kanzlerin meinte dann aber nur, sie hätte keine Rechnung gesehen. Das Verhältnis hat sich danach nicht sonderlich gut entwickelt.“