Deutschlands größter Auto-Konzern steckt in der Krise: VW will seine Job-Garantie für rund 110 000 Beschäftigte in Deutschland kündigen, Werkschließungen drohen.

Fünf Milliarden Euro fehlen Konzernchef Oliver Blume (56) in der Kasse – trotz Sparprogramm. Wie genau die Lücke zu schließen sein soll, sagt der VW-Vorstand bisher nicht. Nach Angaben des Betriebsrats stehen aber mindestens ein Fahrzeugwerk und eine Komponentenfabrik in Deutschland auf der Kippe!

Betriebsratschefin Cavallo knallhart

Daniela Cavallo (49), Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, schimpft: „Der Vorstand hat versagt. Die Folge ist ein Angriff auf unsere Beschäftigung, Standorte und Tarifverträge.“ Und: „Mit mir wird es keine Standortschließungen geben!“

Für Boss Blume ist es seit seinem VW-Amtsantritt vor zwei Jahren (bereits seit 2015 ist er Chef von Porsche) der erste große Kampf mit der Volkswagen-Belegschaft. Nicht nur durch das „VW-Gesetz“, das den Mitarbeitern für einen Großkonzern ungewöhnliche viele Rechte einräumt, gilt der Betriebsrat als mächtigste Arbeitnehmervertretung Deutschlands. Und mit Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat Blume eine erbitterte Gegnerin!

Wer ist Daniela Cavallo? Die Betriebswirtin wurde in der VW-Stadt Wolfsburg geboren, ihr Vater kam als Gastarbeiter aus Italien nach Niedersachsen. Wie ihr Vater heuerte auch sie nach dem Abitur bei VW an, arbeitete sich bis zur Betriebsratschefin hoch.

„Sie ist knallhart“, sagen Insider. Ihr Vorgänger Bernd Osterloh (67) – 16 Jahre Betriebsratsboss und selbst kein Leisetreter – beschrieb sie als „führungsstark, empathisch und so strategisch denkend, dass sich viele noch wundern werden.“

Auto-Experte: „Ein Kampf um die Existenz“

„Ich halte alles für möglich“, beschreibt Auto-Experte Prof. Ferdinand Dudenhöffer den bevorstehenden Mega-Arbeitskampf gegenüber BILD. „Streiks sind nicht unwahrscheinlich.“ Den Kampf zwischen Managern und Betriebsrat sieht er so: „Es geht für alle um die Existenz. Für Frau Cavallo und Herrn Blume“.

Dudenhöffer weiter: „Fest steht: Volkswagen hat in Deutschland große Probleme. Es braucht einen Befreiungsschlag, ein lauwarmer Kompromiss wird nichts bringen.“

In einem Interview erinnerte sich Daniela Cavallo (selbst Mutter von zwei Kindern) einmal: „Mein Vater sagte immer, VW ist der beste Arbeitgeber in der Region. Wenn du im Werk einen Ausbildungsplatz bekommst, hast du eine sichere Zukunft. Das tat ich.“

Für diese Zukunft wird sie jetzt kämpfen. Cavallo: „Wir werden uns erbittert zur Wehr setzen.“