6 Prozent mehr als im Vorjahr – So viel geben die Deutschen für Geschenke aus

Weihnachten fällt in diesem Jahr üppiger aus. Erstmals seit 2019 planen die Deutschen wieder höhere Ausgaben für Geschenke, wie eine aktuelle Verbraucherbefragung der Beratungsgesellschaft EY zeigt, die WELT AM SONNTAG exklusiv vorliegt. Demnach beträgt das durchschnittliche Budget für die Bescherung 265 Euro pro Bundesbürger, das sind 15 Euro oder umgerechnet sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Die mit Abstand beliebtesten Geschenke sind wie schon in den Vorjahren Gutscheine und Geld. Weit vorn auf der Prioritätenliste stehen allerdings auch Spielwaren, Kleidung, Bücher und Kosmetika sowie Lebensmittel und Süßwaren. „Gerade in schwierigen Zeiten haben viele Menschen den Wunsch, sich und ihren Lieben etwas Gutes zu tun“, erklärt Michael Renz, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Handel bei EY Deutschland, den leichten Aufschwung.

Nachdem die Inflation zumindest bis Ende Oktober gesunken sei und gleichzeitig die Reallöhne in vielen Branchen merklich gestiegen seien, gebe es nun auch wieder eine höhere Bereitschaft, Geld auszugeben. Die Ergebnisse der EY-Befragung decken sich mit Daten der Konsumforscher der GfK. Danach wollen 80 Prozent der Verbraucher in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im Vorjahr.

Gekauft wird laut beiden Befragungen vor allem online. EY sieht den Marktanteil etwas unter 50 Prozent, die GfK bei mehr als 50 Prozent. Dahinter folgen als beliebteste Einkaufsstätten Fachgeschäfte, dann Einkaufszentren und Kaufhäuser und schließlich Supermärkte und Discounter.

Als Kaufzeitpunkt spielt der Black Friday mit seinen Rabatt-Aktionen eine immer größere Rolle, zeigt die EY-Studie, für die rund 1000 Bundesbürger befragt wurden. 38 Prozent der Konsumenten wollten rund um dieses Datum Geschenke kaufen, bei den unter 35-Jährigen sind es sogar 75 Prozent. Für den Einzelhandel ist das ein Problem.

Rund um den Black Friday werden zwar hohe Umsätze verbucht, aufgrund der Nachlässe aber kaum Gewinne. In den Folgewochen sinken dann die Verkaufszahlen, zumal schon ein Großteil der Geschenke organisiert ist. Dadurch werden viele Händler nervös und geben erneut Rabatte, verlieren aber wieder Marge.

Carsten Dierig ist Wirtschaftsredakteur in Düsseldorf. Er berichtet über Handel und Konsumgüter, Maschinenbau und die Stahlindustrie sowie über Recycling und Mittelstandsunternehmen.