Sie akzeptieren keine einzige Regel. Und die Behörden geben sich hilflos. In Kiel hält eine kleine Gruppe von nur 30 Flüchtlingen einen ganzen Stadtteil in Atem: mit Diebstählen, ständiger Lärmbelästigung und Müll. Nun sollen die seit Monaten genervten Anwohner „einfach“ selbst schauen, wie sie damit klarkommen. Und ausgerechnet ein „Workshop“ soll helfen.

Dies alles spielt sich derzeit im Norden der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel ab: im mit rund 20.000 Einwohnern zweitgrößten Stadtteil, der Wik. Hier befindet sich auch der Marinehafen, der Liegeplatz des berühmten Segelschulschiffs „Gorch Fock“. Mittendrin: eine Gemeinschaftsunterkunft für derzeit 646 Flüchtlinge. An rund 30 von ihnen verzweifeln Anwohner und Politik.

Laut Sozialdezernent Gerwin Stöcken seien dies vor allem Roma, die aus der Ukraine geflüchtet oder „aus dem bulgarischen Grenzgebiet zur Türkei“ nach Deutschland gekommen seien. Viele von ihnen würden Türkisch sprechen, „die meisten“ seien Analphabeten, so Stöcken in den „Kieler Nachrichten“. In jedem Fall gelte für diese kleine Gruppe: „Wir verstehen sie nicht – und sie uns nicht.“

Zumindest dann nicht, wenn es um unsere Gesetze, um unser Zusammenleben gehe. „Diese kleine Gruppe lebt nach ihren eigenen Regeln, zumeist ohne ein Unrechtsbewusstsein. Deshalb wirken auch die polizeilichen und gerichtlichen Interventionen nicht“, sagt der Sozialdezernent. Vor allem Diebstähle seien zum massiven Problem geworden. Zum angeblich unlösbaren Problem.

Denn: Angeblich sei eine Abschiebung dieser Flüchtlinge nicht möglich. Auch die Unterbringung in einer anderen Stadt komme nicht infrage. Nicht einmal der Verweis aus dieser Flüchtlingsunterkunft. Begründung: Dann sei diese Gruppe ja obdachlos.

Stattdessen wollen die Behörden nun versuchen, die Probleme mit „Workshops“ in den Griff zu bekommen. Die Menschen müssten dieser Flüchtlings-Gruppe, die unseren Staat nicht ernst nimmt, immer wieder begegnen und sagen, dass wir das so nicht wollen, heißt es von der Stadt Kiel.

Der Sozialdezernent wörtlich: „Wir brauchen genügend Menschen, die sich engagieren: Die sich zum Beispiel trauen, ihre Wohnung zu verlassen und den Menschen sagen, dass es keine gute Idee ist, nach 22 Uhr die Musik auf dem Rasen voll aufzudrehen.“

Viele Anwohner reagieren darauf frustriert und verängstigt.

BILD traf genervte Nachbarn:

▶︎ Stefan Asmus (55) lebt in der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft und beschreibt die Situation: „Es ist hier nicht mehr auszuhalten. Meine Nachbarn und ich haben uns diese Gegend mal bewusst ausgesucht, weil es schön ruhig war und gute Einkaufsmöglichkeiten gibt. Inzwischen können wir im Sommer nicht mehr im Garten sitzen oder die Fenster aufmachen, weil sie schrecklichen Lärm machen.“

Er habe bei allen zuständigen Ämtern Alarm geschlagen, nichts sei passiert: „Polizei kommt zwar, kann aber auch nichts machen“, so der Parkettleger.

▶︎ Und ein Mitarbeiter eines Supermarktes berichtet: „Es hagelt Hausverbote. Aber die klauen einfach weiter.“

▶︎ Nachbarin Sonja Wiesenthal (40): „Ich fühle mich hier nicht mehr sicher. Wir Frauen hier aus der Gegend gehen abends nicht mehr in den Supermarkt.“

Frust und Angst unter den Anwohnern. Und dies, weil nur eine kleine Gruppe von Flüchtlingen den deutschen Behörden auf der Nase herumtanzt. Nahezu ohne Konsequenzen.