Ingenieure, Architekten, Studenten der renommiertesten Forschungsinstitute Frankfurts haben mit Steuergeldern das Haus der Zukunft für Frankfurt entworfen: „Prototype Frankfurt“. Statt Sensation – ein Haus aus Müll, das aussieht wie typische Besetzer-Häuser von Klimachaoten.

In einer der reichsten Städte des Landes mit den höchsten Gebäuden Europas entwerfen die klügsten Köpfe der besten Einrichtungen Frankfurts – wie der 200 Jahre alten Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Städelschen Kunstinstitut, der Hochschule der Angewandte Wissenschaft – das Haus der Zukunft.

Der Auftrag, der u.a. mit Steuern des Wissenschaftsministeriums Hessen und der Kulturstiftung des Bundes finanziert wurde, lautete: „Eine neue urbane Bautypologie, die bezahlbar und nachhaltig ist und den sozialen Zusammenhalt fördert.“ Allein das Land Hessen hat 280.000 Euro dazugegeben.

Die Macher nennen es selbst „Innovatives Bauprojekt“. In Frankfurt denkt man bei solch hochgegriffenem Begriff an die Bau-Ikonen Ernst May und Martin Elsaesser, die vor 100 Jahren mit ähnlichen Herausforderungen wie heute zu kämpfen hatten und das „Neue Bauen“ erfanden.

May sagte bei Umsetzung seiner zehntausenden Bauten 1928: „Die Architekten des Neuen Bauens eint über alle Grenzen der Länder hinaus ein warm empfundenes Herz für alle Menschen in Not (…) diese Schar stellt die sozialen Momente bewusst in den Vordergrund des Neuen Bauens.“

May und Elsässer bauten günstige Häuser für die Massen, heimatlose Flüchtlinge aus dem Osten.

Drei Jahre (!) arbeiteten die Macher an dieser Holzhütte. Ein auf alten Stahlstelzen des Werftbaus stehender Baracken-Bau aus benutztem Schalungsholz aus dem Betonbau mit Plastikfolien als Regenschutz. Eine Hütte aus zusammen gekarrtem Müll, wie man sie von Klimachaoten wie aus dem Dannenröder Forst kennt und abgerissen hat.

▶︎ Landtagsabgeordneter Stefan Naas (50, FDP): „Dieses Haus wird kaum den Bauvorschriften genügen. Wer innovativ bauen will, muss erst mal die Bauordnung entrümpeln und neues Bauland schaffen.“

Initiator und Architekturprofessor Niklas Maak (52) dagegen schwärmt bei der Vorstellung des „Frankfurt Prototyp“: Das Gebäude ist „Schaufenster für die Welt in Frankfurt“.