Tag der Entscheidung im Kanzlerkandidaten-Rennen der Union! Kurzfristig haben sich jetzt Friedrich Merz (68, CDU) und Markus Söder (57, CSU) zum Gespräch verabredet: in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin. Das findet JETZT statt.
Einziges Thema des Treffens: die Kanzlerkandidatur der Union!
Deshalb wurde die Runde offenbar auch erweitert: Um kurz nach 10 Uhr kamen CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und CDU-General Carsten Linnemann dazu.
Um 12 Uhr wollen Merz und Söder dann gemeinsam vor die Presse treten. Und offiziell erklären, wer die Union in den Bundestagswahlkampf 2025 führt. Die Pressekonferenz folgt direkt auf die Erklärung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) vom Montagabend, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und Merz zu unterstützen. Seitdem scheint klar: Söder hat auf die Nummer-eins-Rolle wohl keine Chance mehr.
Dabei hatte CSU-Chef Söder aber bis zuletzt eigenes Interesse an dem Unions-Spitzenjob demonstriert. Eigentlich war der Plan, die Entscheidung erst nach der letzten Ost-Wahl in Brandenburg am kommenden Sonntag zu fällen. Darauf hatte insbesondere die CSU gesetzt – auch in der Hoffnung, dass nach der erwarteten Wahlschlappe der CDU die Karten noch einmal neu gemischt werden.
Dazu kommt es jetzt nicht. Söder muss klein beigeben, er hat keine ausreichenden Truppen in der CDU, um seine Ansprüche durchzusetzen. Dass es darauf hinauslaufen würde, hatte BILD bereits am Sonntag vor dem Auftritt von Wüst exklusiv berichtet.
Merz hatte Söder früh klargemacht, dass er nicht so mit sich und seiner CDU werde umgehen lassen, wie es im Vorfeld der vergangenen Bundestagswahl mit CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet gelaufen war. Diesen hatte Söder – auch aus Frust, weil er selbst nicht Kanzlerkandidat geworden war – mit demontiert.
Dieses Mal sollte es anders laufen – das hatte auch Söder immer wieder beteuert. Dennoch wurden er und die CSU zumindest von dem Tempo, das die größere Schwesterpartei nun plötzlich entfaltete, kalt erwischt, wie sich gestern bei einer CSU-Tagung im Kloster Banz zeigte.
BILD weiß: Bereits am Montagabend war Söder für zentrale Strategiegespräche in Berlin. Er traf sich unter anderem mit seinem Berliner Strippenzieher, dem CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der auch mit Merz sehr gut kann, im „Marriott“ am Potsdamer Platz.
Zuletzt schien es so, als sei noch ein kleines Wettrennen ausgebrochen, wer als Erster offiziell verkündet: Merz soll’s für die Union machen. Daran beteiligte sich auch Wüst mit seinem Auftritt. Wüst hatte sich so geschickt als – „freiwillig“ verzichtender – Akteur im Spiel gehalten, auch wenn der Kampf um die Kanzlerkandidatur schon lange ein Duell zwischen den Unions-Parteichefs war.
Jetzt der gemeinsame Auftritt von Söder und Merz in der Bayern-Vertretung!
In dem Gespräch zuvor dürfte es auch darum gehen, welche Rolle Söder und seine CSU in einer möglichen künftigen, von Merz geführten, Regierung spielen werden.
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