Deutschlands größter Autokonzern steckt in der Krise: VW will offenbar kräftig den Rotstift ansetzen und seine Kernmarke radikal umbauen. Laut Handelsblatt, das sich auf Insider beruft, diskutierte die VW-Spitze kürzlich eine Spar-Liste, die das Unternehmen um vier Milliarden Euro entlasten soll.

Besonders bitter für die Belegschaft: Die Liste enthält Vorschläge wie eine Lohnkürzung von zehn Prozent und Nullrunden für 2025 und 2026! Bonuszahlungen in der höchsten Tarifgruppe „Tarif Plus“ sollen gekappt werden, und sogar die beliebten Jubiläums-Prämien könnten gestrichen werden. Heißt: die Kürzungen betreffen jeden.

Und es könnte noch dicker kommen: Auch eine Schließung mehrerer VW-Standorte in Deutschland scheint in einigen Szenarien auf dem Tisch zu liegen. Eine VW-Sprecherin hält sich laut Handelsblatt auf Nachfrage bedeckt: „Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen rund um die vertraulichen Gespräche mit Betriebsrat und Gewerkschaft.“

Bereits seit September zoffen sich VW-Boss Blume und Volkswagen-AG-Betriebsratschefin Daniela Cavallo (49) um mögliche Auflösungen von Job-Garantien und Standortschließungen.

Für Blume war es seit seinem VW-Amtsantritt vor zwei Jahren (bereits seit 2015 ist er Chef von Porsche) der erste große Kampf mit der Volkswagen-Belegschaft. Nicht nur durch das „VW-Gesetz“, das den Mitarbeitern für einen Großkonzern ungewöhnliche viele Rechte einräumt, gilt der Betriebsrat als mächtigste Arbeitnehmervertretung Deutschlands. Und in Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat Blume eine erbitterte Gegnerin.

Am Mittwoch startet die nächste Verhandlungsrunde mit der IG Metall über einen neuen Haustarifvertrag bei dem Autobauer. Die Gewerkschaft fordert satte sieben Prozent mehr Lohn und bessere Bedingungen für Azubis. Dass es dabei zu einer schnellen Einigung kommt, gilt als unwahrscheinlich.

2023 wurden in Deutschland rund 4,9 Millionen Pkw von Volkswagen produziert, an 10 Standorten. Dort arbeiten 120.000 Menschen.